Pulsdiagnose
Mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger fühlt der Therapeut an drei verschiedenen Stellen des Handgelenks und drei verschieden Schichten den Puls. Dabei ist nicht nach schulmedizinischen Normen entscheidend, ob der Puls zu schnell oder zu langsam ist. Die TCM kennt 28 unterschiedliche Pulsqualitäten (holpernd, fein, oberflächlich, unregelmässig, gespannt, abgehackt, schlüpfrig und so weiter). Dabei werden die Organsysteme mit ihren Energien gefühlt. Veränderungen innerer Organe, des Blutes (Xue), des Qi, der Körpersäfte (Jinye), der Lebensessenz (Jing) sowie des Geistes (Shen) manifestieren sich im Zustand des Pulses.
Der Patient sollte während der Pulsnahme sitzen oder liegen sowie entspannt und ruhig sein. Aufregung, Frieren, körperliche Anstrengung und Nahrungsaufnahme unmittelbar vor der Pulstastung verfälschen das Ergebnis. Der Arm soll mit der Handfläche nach oben auf einer bequemen Unterlage auf Herzhöhe des Patienten ausgestreckt ruhen. Sowohl die Beine des Patienten als auch die des Behandlers dürfen während der Pulstastung nicht überkreuzt sein, da dies zu einer energetischen Vermischung der Körperhälften und damit zu einer Verfälschung der Ergebnisse führen kann. Die Tastung selbst hat in grösster Ruhe und Konzentration stattzufinden.